Bibliothek der Fachhochschule Stralsund
Der Bibliotheksflügel wird im Osten mit einem zweigeschossigen kubisch-kristallinen Baukörper ergänzt. Dieser faltet sich nach Südosten auf – so entsteht eine terrassenartige Erweiterung des Hofes, die Kante des zweiseitig aufsteigenden Daches nimmt dabei die Höhe des Bestandes auf – eine vermittelnde, die Idee des Hofes erweiternde und weiter führende Geste. Es entsteht eine angemessene Präsenz des Neuen durch ein „Weiterdenken“ der inneren Logik des Ortes, des Bestehenden.
Ein transparenter Verbinder bildet die baukörperliche und konstruktive Fuge zwischen Alt- und Neubau. Hier sind alle Erschließungsfunktionen konzentriert, die unterschiedlichen Höhen Alt- Neubau werden barrierefrei verbunden, die transparente Hülle sichert die natürliche Belichtung im Zentrum des Gebäudes. Massiv und über die starke Materialität des Klinkers kontrastierend präsentiert sich der anschließende Kubus. Hier finden sich über zwei Etagen die eigentlichen Bibliotheksfunktionen: im Zentrum der Freihandbereich und Gruppenarbeitsflächen, entlang der Fassaden geschützt und natürlich belichtet die Carrels mit den Einzelarbeitsplätzen. Von besonderer Bedeutung ist den Verfassern die Schnittstelle des Neuen zum erweiterten Hof der quasi barocken Anlage. Mit der Öffnung des Erweiterungsbaus über die Schräge wird hier eine qualitätvolle Verbindung Innen – Außen, Bibliothek – Hof geschaffen. Der nordöstliche Quadrant des Hofes wird Teil der Bibliothek, bereichert diese um eine Freiluftfläche mit Grün, Ausblick und Begegnung.
Besondere Anforderungen
Erweiterung der bestehenden Bibliothek, Anbau an Bestandsgebäude, Realisierung in denkmalgeschützten Kontext des Campus FH Stralsund, barrierefreie Erschließung, Bauen im laufenden Betrieb des Campus, Einsatz regenerativer Energi, nachhaltige Konstruktion und Materialien, Baukernaktivierung
Auszeichnungen
Wettbewerb; 1. Preis